Die äußerste Schicht der Erdkruste, bis in eine Tiefe von wenigen Metern, nennt man Boden. Die kohlenstoffhaltigen Humusstoffe, die dieser fruchtbaren Schicht eine zumeist dunklere Färbung geben, sorgen dafür, dass sich diese Schicht schon optisch von den weiter unten liegenden Schichten unterscheidet. Durch anorganische Nährstoffe wird neben den für die Bodenstruktur und Speicherung der Nährstoffe wichtigen Humusstoffen, die Fruchtbarkeit eines Bodens bestimmt. Eine wichtige Rolle spielen auch die Bodenorganismen bis hin zu Bakterien. Für die Beeinflussung des Bodens, wie Wasser zu halten, einen Gasaustausch mit den Atmosphären zu erlauben, die Verbesserung der physikalischen Eigenschaften, der stoffliche Transport und die Umsetzungen, sorgen die Bodenorganismen.
Gesunder Boden -
Was bewirkt welcher Nährstoff?
Eigenschaften
Mangel
Überschuss
Calcium
Entsäuert den Boden, hebt den pH-Wert, verbessert Nährstoffverfügbarkeit, beeinflusst positiv die Krümelung, Wasserführung, Durchlüftung und Temperatur
Junge Pflanzenteile sterben ab, Blütenknospen kümmern, Wurzeln bleiben klein
Pflanzen können weder Phosphat noch Spurenelemnte aufnehmen, bewirkt Chlorose (Mangelerscheinung), Kümmerwuchs und Blattfall
Magnesium
Wichtigster Baustein des Blattgrüns, zur Bildung von Eiweiß notwendig
Pflanzen sind trotz Gießens schlapp, Blätter vertrocknen von außen nach innen,
Hemmt das Wachstum, kann zum Absterben der Pflanzen führen, weil Salzgehalt im Boden zu hoch ist
Phosphor
Wichtiger Baustoff für den Zellkern, fördert Blüten-, Frucht- und Samenbildung
Kümmerwuchs, Verfärbung der Blätter, Blattabwurf, Unfruchtbarkeit
Wachstumsstörungen, Eisenversorgung wird blockiert und dadurch weitere Nährstoffmängel (Mangan, Bor, Zink und Kupfer)
Stickstoff
Fördert das Wachstum und die Laubentwicklung, gibt den Blättern eine dunkelgrüne Farbe
Läßt Wachstum stocken, hellt die Blätter auf, Blüten und Früchte bleiben klein
Macht Pflanzen weich und anfällig, verhindert den Ansatz von Blütenknospen, Holz reift spät aus, was zu Erfrierungen führen kann
KupferNitrat
Ist beteiligt am Eiweißaufbau, steuert verschiedene enzymatische Vorgänge, hat eine Pilzabtötende Wirkung
Führt zu einem Überschuss an löslichem Stickstoff, die eine Krankheitsausbreitung fördert, Ertragsminderung
Vergilbung junger Blätter, Wurzelwachstum ist gestört, führt zu Eisen-, Zink- und Molybdänmangel
Zink
Wichtiges Spurenelement aber bei Überschuss verursacht es Schäden und wird deswegen auch zu den Schadstoffen des Bodens gezählt
Eiweißbildung deutlich herabgesetzt, Störung des Phosphatstoffwechsels, Nitrat wird angesammelt, Zwergenwachstum
Schädigung der Pflanzen, hemmt Aktivität der Bodenmikroorganismen und Regenwürmer, verlangsamt die Zersetzung organischen Materials
Bor
Bildet Calcium und Natrium
Kümmerwuchs, kein Dickenwachstum, Haut platzt auf und korkt
Chlorotische und später nekrotische Blattränder
Eisen
Teil von Enzymen, Förderung der Krümelstrucktur im Boden, verleiht dem Boden rote und rotbraune Farbe
Mangelerscheinung bei jüngeren Blättern, Blattadern bleiben grün, bei starkem Mangel bleiben die Blätter weiß, Blattnekrosen
Bewirkt Magnesiummangel
pH-Wert
Merkmal des Säure- und Basengehaltes des Bodens, Mehrheit der Pflanzen bevorzugt einen neutralen bis leicht sauren Boden, einige (z.B. Kartoffeln und Erdbeeren) jedoch saure oder alkalischere Verhältnisse
Landwirtschaft und eigener Garten
Die Landwirtschaft und die daraus ergebene starke Bodennutzung senken den Nährstoffgehalt im Boden. Wenn man diese dann nicht nachführt, senkt sich die Fruchtbarkeit und damit das Pflanzenwachstum. Seit Jahrzehnten werden in der Landwirtschaft Bodenanalysen durchgeführt, denn heutzutage muss der Landwirt auf Nummer sicher gehen und kann nichts dem Zufall überlassen, wenn es um sein wichtigstes Produktionsmittel, dem Boden, geht. Teure Mineraldünger und beste Ertragsergebnisse, sind Faktoren, bei denen der Landwirt sicher gehen muss, wie es um seinen Boden steht, weil er bei einem evtl. Mangel an Bodennährstoffen, Nährstoffe zuführen muss.
Der eigene Garten hat heutzutage keinen entscheidenden Anteil an der Ernährung der Familie und wird deswegen nur extensiv genutzt, d.h. nur wenige Nährstoffe werden dem Boden entnommen. Das ist auch der Unterschied zur landwirtschaftlichen Nutzung, obwohl die Berücksichtigung der Verordnungen der Dünge- und Klärschlammverordnung der Landwirtschaft auch bei der Dünge- und Schadstoffsituation im eigenen Garten angebracht ist. Denn oftmals wird zu viel gedüngt, z.B. übermäßig mit Phosphat oder es wird zuviel gekalkt. Jedenfalls wird nicht das zugeführt, was wirklich fehlt. Das kann oftmals zur Verringerung der Spurenelementverfügbarkeit und auch zu Pflanzenschäden führen. Den Nährstoffbedarf der Pflanzen hauptsächlich durch eine eigene Kompostwirtschaft zu decken, ist am ökologischsten sinnvoll. Wie beim Menschen, wo der Mineral- und Spurenelementhaushalt stimmig sein muss, damit er gesund bleibt, ist es auch beim Boden. Denn nur die richtige Menge an Nährstoffen, gewährleistet ein gesundes Pflanzenwachstum. Der Säuregrad (Boden-pH), der für Pflanzen und Tiere sehr wichtig ist, die Spurenelemente, Mineralstoffe und die wichtigsten essentiellenPflanzennährstoffe, wie Stickstoff, Phosphor und Kalium in Form von Salzen werden in der Nährstoffanalyse erfasst. Denn mit Wasser, Kohlendioxid und Sonnenlicht als Energielieferant, bauen die Pflanzen organisches Material auf. Die Pflanzen benötigen außerdem Calcium, Magnesium, Zink, Eisen, Kupfer usw. zusätzlich zu den Hauptnährstoffen.
Es gibt verschiedene Bodenarten. In der folgenden Tabelle haben wir versucht Ihnen die gängigsten Böden mit Ihren Eigenschaften verständlich darzustellen:
Die verschiedenen Bodenarten:
Sandboden
Schluff
Ton
Lehm
Bearbeitung
++
/
- -
+
Speicherung der Nährstoffe
- -
-
++
+
Nachlieferung der Nährstoffe
-
+
+
++
Schadstoffansammlung
-
+
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++
Wasserspeicher
- -
+
++
++
Wassernachlieferung
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-
+
mechanischeFilterung
+
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+
physiko-chemische Filterung
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-
++
+
Entwässerung
++
- -
-
/
Anfälligkeit bei Erosion
/
+
- -
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sehr gut ++ gut + befriedigend / schlecht - sehr schlecht - -